Gelübdefeier: Messdiener St. Gertrud auf Tour in Nürnberg

Am Son­ntag, den 10. Sep­tem­ber 2017 legte Arndt Gysler seine ersten Gelübde bei der Gesellschaft Jesu in Nürn­berg ab (wir berichteten). Ein per­fek­ter Anlass, um an den bei­den vorherge­hen­den Tagen eine Freizeit anzu­bi­eten – dachte sich der Mess­di­enerrat, das Leitungs­gremi­um der Leimer­sheimer Mess­di­ener. Und so begaben sich 24 Min­is­tran­ten der Gemeinde St. Gertrud am Fre­itag, den 8. Sep­tem­ber 2017 auf die Reise nach Nürn­berg – mit abwech­slungsre­ichem Pro­gramm. Der Fahrt ging eine ein­jährige Pla­nung voraus: Nichts durfte nach außen drin­gen, denn die Jugend­gruppe wollte ihren langjähri­gen Mess­di­ener und Ehrenober­min­is­tran­ten Arndt Gysler überraschen.

Mit Kleinbussen nach Nürnberg

Am Fre­itag trafen sich die Mess­di­ener an der Kirche, pack­ten ihre Gewän­der ein und macht­en sich nach dem Reis­esegen durch Pfr. Hubert Trauth auf den Weg nach Nürn­berg. Die Mess­di­ener fuhren mit drei Klein­bussen, darunter der Bürg­er­bus der Ver­bands­ge­meinde Rülzheim, der von dieser fre­undlicher­weise bere­it­gestellt wurde. Der Gemein­deauss­chuss St. Mau­ri­tius Rülzheim verzichtete dankenswert­er­weise an diesem Woch­enende auf den Bus, der son­st für den Fahr­di­enst zum Gottes­di­enst genutzt wird. In Nürn­berg angekom­men wurde die Unterkun­ft, der Kinder­hort des Pfar­rzen­trums St. Mar­tin, bezo­gen. Die Pfar­rei St. Mar­tin Nürn­berg stellte den Mess­di­enern das Untergeschoss ihres Pfar­rzen­trums zur Ver­fü­gung – wie schon für das Mess­di­enerratswoch­enende 2016. Zum Aben­dessen gab es leckere Piz­za. Beim Grup­pen­abend wurde viel gespielt: Schach, Zauber­wür­fel, Wer­wolf und vieles mehr. Am Ende des Tages macht­en sich die Mess­di­ener Gedanken über ihren per­fek­ten Tag: In welch­er Jahreszeit ist er? Wann ste­ht man auf? Mit wem geht man durch diesen Tag? Dabei ent­standen viele inter­es­sante Zeich­nun­gen und Geschicht­en, die sich die Teil­nehmer gegen­seit­ig vorstell­ten. Im Anschluss daran ging es auf die Iso­mat­ten und in die Schlafsäcke.

Kerwestimmung in Nürnberg

Kuhrder-Ker­we-Feel­ing beim Volks­fest Nürnberg

Sam­stags wurde schon um 7 Uhr geweckt: Da das Pfar­rzen­trum keine Duschen besitzt, besucht­en die Mess­di­ener nach dem Früh­stück das Süd­stadt­bad, das mod­ern­ste Hal­len­bad Nürn­bergs mit Außen­beck­en, Schwimm­bad und Rutsche. Zum Mit­tagessen wurde der dor­tige Imbiss aufge­sucht. Auf­grund des ein­set­zen­den Regens macht­en sich die Mess­di­ener auf zum Doku­men­ta­tion­szen­trum Reichsparteitags­gelände in der Nähe des Schwimm­bades. Dort zeu­gen Bau­reste vom Größen­wahn des Nazi-Regimes. Die Mess­di­ener liefen ein­mal durch den lan­gen über­dacht­en Säu­len­gang der sein­erzeit geplanten Kon­gresshalle und zogen im Anschluss daran über das direkt benach­barte Nürn­berg­er Volks­fest, wo etwas Ker­wes­t­im­mung aufkam. Nach zwei gemein­samen Run­den Box­au­to brachen die Leimer­sheimer wieder in Rich­tung Pfar­rzen­trum auf. Als Dank für die Gast­fre­und­schaft der Pfar­rei St. Mar­tin halfen die Mess­di­ener beim Dienen in der Vor­abendmesse aus, denn in Bay­ern sind Anfang Sep­tem­ber noch Som­mer­fe­rien. Zur Vor­bere­itung stieß in der Sakris­tei der Kirche St. Mar­tin dann ein Über­raschungs­gast hinzu: Arndt Gysler, der über die Social-Media-Kanäle der Mess­di­ener zwis­chen­zeitlich von deren Anwe­sen­heit in Nürn­berg erfahren hat­te. Noch wie zwei Jahre zuvor dien­ten die Mess­di­ener und Arndt Gysler gemein­sam; auch Leimer­sheimer Gemein­demit­glieder waren bei der Heili­gen Messe anwesend.

Grup­pen­fo­to am Sam­stagabend: Die Mess­di­ener samt Ein­horn (vorne), Arndt Gysler (4. von r.) und Pater Simon Lochbrun­ner SJ (r.)

Zel­e­brant der Messe war Pater Simon Lochbrun­ner SJ (Orden­skürzel der Gesellschaft Jesu, Soci­etas Jesu), der den Mess­di­enern im Anschluss für eine Fragerunde zur Ver­fü­gung stand. Er erk­lärte den inter­essierten Mess­di­enern, wer die Jesuit­en sind, was sie tun und wie die Gelüb­de­feier am näch­sten Tag genau abläuft. Als Dank für seine großar­tige Unter­stützung erhielt Pater Lochbrun­ner ein Schor­lestarter­paket, beste­hend aus ein­er Flasche Wein, ein­er kleinen Flasche Wass­er und einem Mess­di­ener-Leimer­sheim-Dubbe­glas. Der Wein wurde von Pater Her­man­njosef Mohr SMM und seinem Helfer­team im Jahr 2015 ange­baut – dem Jahr Gyslers Entschei­dung, Jesuit zu wer­den. Pater Mohr schick­te Papst Franziskus, selb­st Jesuit, anlässlich dessen 80. Geburt­stages einige Abfül­lun­gen zu. Der Wein wurde nach dem päp­stlichen Schreiben Amor­is Laeti­tia („die Freude der Liebe“) benan­nt, beige­fügt ist der Name „Hördter Freuden­spender“. Herr Pater Mohr stellte den Mess­di­enern fre­undlicher­weise seine let­zten verbliebe­nen Abfül­lun­gen zur Ver­fü­gung, sehr zur Freude der Geschenkempfänger. Zum Aben­dessen gab es Schwei­negeschnet­zeltes. Der Rest des Abends stand den Teil­nehmern zur freien Ver­fü­gung, ehe der Tag mit einem Abendim­puls endete.

Highlight Gelübdefeier

Auch am Son­ntag ging es früh aus dem Bett: Dankenswert­er­weise stellte das benach­barte Senioren- und Pflege­heim Stift St. Mar­tin den Mess­di­enern Duschen zur Ver­fü­gung. Der Kinder­hort wurde gesäu­bert und aufgeräumt, auch bei der Frühmesse halfen die Mess­di­ener ihren Kol­le­gen aus. Kurz vor der Abreise erhiel­ten auch das Stift St. Mar­tin und die Pfar­rfam­i­lie von St. Mar­tin Nürn­berg ein Schor­lestarter­paket als Dank für ihre Unter­stützung und Gast­fre­und­schaft. Dann stiegen die Mess­di­ener wieder in ihre Busse und macht­en sich auf zur Kirche St. Klara in der Nürn­berg­er Innenstadt.

Gelüb­de­feier in St. Klara Nürn­berg: Die Leimer­sheimer Mess­di­ener sind in der ersten Rei­he links zu erken­nen. (Foto: Cédric Jack Jankows­ki, atrium8)

Kurz vor dem Beginn der Gelüb­de­feier war in der kleinen Kirche St. Klara, die von außen zwis­chen ihren Nach­barge­bäu­den fast unterzuge­hen dro­ht, kein Platz mehr zu bekom­men. Daher macht­en es sich die Leimer­sheimer Mess­di­ener mit Sitzkissen auf dem Boden bequem. Die Wahl der Kirche ist kein Zufall: Seit Jahrzehn­ten wird sie von Jesuit­en geführt, 2007 wurde sie gen­er­al­saniert. Im Inneren besticht die Kirche mit ihrem schlicht­en Kirchen­raum, dem hellen Mar­mor und ein­er mod­er­nen Marienkapelle. Im Rah­men der Hl. Messe legten sechs Novizen ihre ersten Gelübde ab. Arndt Gysler durfte viele Ver­wandte, Fre­unde und Bekan­nte begrüßen.

Geschenküber­gabe im Car­i­tas-Pir­ck­heimer-Haus (Foto: Cédric Jack Jankows­ki, atrium8)

Im Anschluss an den Gottes­di­enst lud der Orden zum Sek­temp­fang im angren­zen­den Car­i­tas-Pir­ck­heimer-Haus ein. Die Mess­di­ener über­gaben Arndt Gysler SJ als Geschenk eine Schatztruhe mit Ele­menten aus seinem per­sön­lichen Beru­fungsweg, darunter auch Wei­h­wass­er aus der Leimer­sheimer Kirche St. Gertrud. Nach dem Sek­temp­fang sucht­en die Mess­di­ener noch einen Dön­er­laden auf. Pfr. Dominik Geiger spendete den Reis­esegen, dann ging es für die Teil­nehmer wieder zurück nach Leimer­sheim, wo alle wohlbe­hal­ten ein­trafen. Die Mess­di­ener St. Gertrud danken allen Teil­nehmern, Helfern und Unter­stützern, die diese Fahrt möglich gemacht haben.